oder
Zu schnell und beschwipst?
Als hätte ich es gewusst, dass es Sinn macht, sich mit Verkehrs- und Hinweisschildern zu beschäftigen (siehe Post »Bald«).
Denn es gibt neue, die ihr wohl noch nicht gesehen habt.
Ähnlich wie in Deutschland der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR) gibt es auch in Dänemark den »Rådet for Sikker Trafik«, der sich der Steigerung der Verkehrssicherheit verschrieben hat.
Dazu werden u. a. Kampagnen durchgeführt.
Eine davon ist »Sænk Farten – før det er for sent« (Fahr langsam – bevor es zu spät ist), die in Kooperation mit 83 dänischen Kommunen gestartet wurde.
Einige dieser Schilder stehen auf der Insel, z. B. bei Lodne Bjerge (Sønderho), vom Meer kommend.
Dies, obwohl in der Ortschaft ehedem nur 50 km/h und in einem etwas engeren Bereich nur 40 km/h gefahren werden dürfen.
Eigentlich ist mir auf der Insel bisher noch kein „Raser“ begegnet. Lediglich der regelmäßig verkehrende Bus hat ein flottes Tempo drauf. Aber vielleicht kommt mir das nur so vor, weil er so groß ist.
In Ländern wie Dänemark mit Geschwindigkeitsbeschränkungen 50/80/130 km/h wird das Dilemma der Automobilindustrie überdeutlich. Wozu habe ich ein Auto, das locker 240 km/h, oder ein Motorrad, das gar 300 km/h schafft, wenn ich nur maximal 130 km/h fahren darf?
Einem vernünftig denkenden Menschen muss das doch hirnrissig erscheinen. Oder?
Und wenn ich ehrlich bin, dann würde ich als Däne, der nach Deutschland fährt, auch mal ausprobieren wollen, wie schnell mein Auto ist. Deswegen gehören die Dänen auf deutschen Autobahnen nicht unbedingt zu den Langsamfahrern.
Der Appell „Sænk Farten“ ist wohl Vergangenheit, denn heute wurde das Schild ausgewechselt.
Eine neue Kampagne gegen Alkohol am Steuer (oder am Fahrradlenker), »Klar til et pust?« (Bereit für ein Pusten?). Der Satz spricht für sich.
Alkohol ist auch in Dänemark ein Problem, im europäischen Ranking des durchschnittlichen jährlichen Alkoholkonsums liegt nach einer Erhebung der WHO (2011) Deutschland auf Platz 19, Dänemark aber auf Platz 14. Und auch bei alkoholbedingten Unfällen mit Personenschäden liegen die Dänen prozentual vor Deutschland.
Und das bei den satten Preisen für alkoholhaltige Getränke!
Vor 40 Jahren waren sie gegenüber den unsrigen schwindelerregend.
Heute hat sich das schon mehr europäisch angeglichen.
Aber ein Flasche Bier aus dem Fanø Bryghus kostet bei Dagli Brugsen immerhin 4,34 €. Vielleicht trägt diese häufig anzutreffende Preisgestaltung „Ta‘ 2 – spar …“ dazu bei, dass die Dänen zwei statt nur eine Flasche köpfen.
Wenn ich schon beim Verkehr bin:
Der Strandvej in Sønderho wird ausgebessert. Vorbereitung auf die Hochsaison?
Vielleicht sollten wir die Dänen mal nach Deutschland schicken. Dann wären unsere Straßen nicht so marode.
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