Am Tag, an dem wir losfuhren, ging die Sonne um 06:10 Uhr auf, da war es in Esbjerg (Hafen) schon seit 05:48 Uhr, also 22 Minuten früher, hell. Und an diesem Tag ging die Sonne in der Heimat um 20:43 Uhr unter; in Esbjerg jedoch erst um 20:59 Uhr, 16 Minuten später.
Auf der Insel haben wir also sage und schreibe den um 38 Minuten längeren Tag!
Warum sind die Dänen da so viel besser dran?
Aber keine Sorge, das ist nicht das ganze Jahr so. Im Herbst und Winter, wenn die Sonne „auf dem Weg“ über den Äquator zum südlichen Wendekreis ist, haben wir die besseren Karten: Am 21. Dezember 2017 (Wintersonnenwende) ist es in Esbjerg (havn) 7:04 Stunden hell, in der Heimat aber rd. 8:10 Stunden.
Ist man im Winter auf der Insel, muss man sich ganz schön beeilen, dass man vom Tag etwas mitbekommt.
Allerdings steht bei uns die Sonne mittags schon rd. 55° über dem Horizont, hier auf Fanø „nur“ 49°. Wenn man hier im Winter am Meer spazieren geht, strahlt die niedrigstehende Sonne fast von vorne ins Gesicht, alleine davon wird man schön braun. Im Sommer ist der Sonnenbrand auf der Glatze vorprogrammiert. Deswegen legen sich die Menschen flach, um gut gebräunt zu werden (Gesundheitsaspekte lassen wir jetzt mal außer Acht).
Logo timeanddate |
Endlich hab‘ ich mal Texte gefunden, in denen komplexe Phänomene verständlich erklärt sind, z. B. Ebbe und Flut, Springtide und Nipptide usf. (ehrlich gesagt, hatte ich das bis heute nicht so recht verstanden).
Und tatsächlich erfuhr ich dort auch, dass der 1. Mai in Dänemark kein nationaler Feiertag ist, sondern ein „Fest- oder Gedenktag“.
Und eine schöne, sehr übersichtlich gestaltete 14-Tage-Vorhersage für das Wetter findet man auch. Die hab ich aber schnell wieder weggeklickt: fast kein Regen, klasse; aber die Temperaturen hat sich der Wonnemonat Mai wohl im Winter geborgt. Gräulich.
Das mit der Sonne und der Erde sowie ihrem Mond ist ein schwieriges Thema. Formulierungen wie „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mittagslauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen.“ sind im Grunde falsch, denn die Sonne ist ein Stern, und der Planet Erde bewegt sich um die Sonne, und er hat eine Eigenrotation. Von der Erde aus gesehen, sieht das nur so aus, als ob die Sonne um die Erde wandere.
Und unterschiedliche Tageslängen und Jahreszeiten entstehen nur deswegen, weil die Erdachse um ca. 23° geneigt ist (gegenüber der Rotationsebene um die Sonne). Ohne diese Neigung gäbe es keine wechselnden Tageslängen und keine Jahreszeiten.
Es werde Licht! Das gilt auch bezüglich des Phänomens, dass der Himmel hier viel blauer erscheint. Was wohl daran liegen mag, dass die Luft viel cleaner ist.
Und wenn es windstill ist, dann "hört" man auf der Insel eine sagenhafte Stille, 'The sound of silence' könnte man sagen; kein Lärmsmog eben.
Und in der klaren Nacht gibt es ein Meer von Sternen, sogar die Milchstraße ist gut zu sehen; kein Lichtsmog eben.
All dies gehört wohl mit zu den Gründen, weswegen wir uns auf Fanø so wohlfühlen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen