Sonntag, 1. Oktober 2017

Hicks!

oder
Ein gutes Schlöckchen

Erstmals begegnet bin ich der Sache bei Rudbecks. Da lag eine Postkarte aus mit einem schönen Segelschiff in stürmischer See. Der Beschriftung „FANØ SKIPSROM ®“ schenkte ich keine sonderliche Beachtung.

Gleich danach begegnete mit das wieder, beim Slagter Christiansen. Da standen zwei angebrochene Fläschchen nebst einem Stapel Probiergläschen.
Beim Slagter ist das ja des Öfteren der Fall, dass es Sachen zu probieren gibt.
Ich bestaune immer jene Menschen, die da recht hemmungslos zugreifen.
Ich selbst mag das nicht, anerzogene Hemmungen eben. Den Satz „Das macht man nicht!“ hab ich in meinem Leben sehr oft gehört.
Da ich außerdem ganz selten hochprozentigen Alkohol trinke (inzwischen hatte ich verstanden, dass ROM Rum bedeutet, Skibsrom Schiffsrum), machte ich keinen Gebrauch von dem freundlichen Angebot.

Wolldecke ca. 2,20 ٠ 1,50
Die nächste Begegnung mit den beiden angebrochenen Fläschchen hatte ich dann bei Lis, der „Wollfrau“, bei Uldsnedkeren in Sønderho (wir hatten dort eine Decke erstanden, gefertigt aus der Wolle der Fanø-Gotlandschafe, tierisch kuschelig, da wird dir schon warm, wenn du sie nur anguckst).

Dort bei Lis dasselbe Arrangement dieser beiden braunen Flaschen mit Probiergläschen.
Bei Menschen, die man schon seit Jahren kennt, ist das kein Problem nachzufragen, was das denn sei. Und wir wurden lückenlos aufgeklärt.
Es handelt sind um originalen Jamaika-Rum, der importiert und vor Ort mit Ingredienzen (Vanille, Sanddorn, ...) verfeinert wird. Und zwar in zwei unterschiedlichen Nuancen dem weiblichen (feiner, softer, ...) und dem männlichen Geschmack entsprechend, Havfruen (Meerjungfrau, Meerfrau, Nixe) und Havmanden (Meermann, Meeresgott, Poseidon) genannt.
Wir haben beide beides probiert. Havfruen ist echt superlecker (!), fanden wir übereinstimmend. Havmanden ist auch gut, aber nicht ganz so fein (scheint wie im wirklichen Leben zu sein).
Dass wir nicht allein stehen mit dieser Einschätzung, zeigen die Inhalte der Probierflaschen: In allen Probierstationen war die Havmanden-Flasche noch voller als Havfruen. Am Alkohol liegt es definitiv nicht, beide haben 41,5 Vol.-%.

Die Dänen sind's wohl gewöhnt, aber für uns kommt die Ernüchterung (im wahrsten Sinne des Wortes), wenn man die Preise sieht. Die 35-cl-Flasche kostet 249 DKR (rd. 34,10 €), die 70-cl-Flasche 399 DKR (rd. 54,70 €). Ups!

Die doppelte Menge kostet nur den 1,6-fachen Preis. Verführt das zu erhöhtem Konsum (nach dem Motto „Wenn du mehr trinkst, wird's billiger!“)?

Ein kleiner Scherz am Rande:
An der Südspitze der Insel wird dieses Probieren in fünf Locations angeboten. Wenn wir die alle durchlaufen und je zwei Schnapsgläser/Stamperl à 2 cl verkosten, haben wir 20 cl intus.
Dann fahren wir (mit dem Bus!) nach Norden, dort finden wir weitere 7 Lokalitäten, wo wir das genauso machen, ergibt 28 cl.
Insgesamt hätten wir dann je 48 cl Skipsrom getrunken. Ich wäre dann ...? Ja, richtig, stockbesoffen bzw. krankenhausreif. Der Promillerechner ermittelt 3,02 Promille.
Begnügen wir uns also besser mit der Südspitze!
Ein solch feines Getränk „säuft/stürzt“ man nicht, sondern genießt es – nippend.

Ach ja, hicks! Besuchen Sie die Homepage von Skipsrom für weitere Informationen:

https://www.fanoeskibsrom.dk/




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