oder
Was haben wir in den ersten Tagen auf der Insel erlebt?
Die Anreise
Über die Anreise verlier ich nicht viel Worte. The same procedure as every year!
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Screenshot
Google Maps |
Jedoch blieben wir erfreulicherweise von größeren Staus einigermaßen verschont. Lediglich bei Kassel haben die Strategen der Baustellenplanung drei Spuren gleich auf nur eine verengt, was sich prompt zu einem prächtigen Stau auswuchs. Zum Glück waren wir recht früh dran, so dass das nur ca. eine Viertelstunde kostete. Auch am Grenzübergang ging’s zwar zäh voran, aber doch zügiger als erwartet.
Die Beifahrerin zählte die Baustellen. Sie kam auf 18. Da sie aber zwischenzeitlich des Öfteren döste, ist die Zahl gewiss um einiges höher. Was nervt, ist, dass diese immer länger werden. Die ziehen sich inzwischen wie Gummi über viele, viele Kilometer. Und jenseits von Hamburg eine nach der anderen. Auf Google Maps reihen sich die Baustellen fast wie die Perlen auf einer Schnur aneinander.
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Baustelle auf der E20
Auf der linken Spur ist Gegenverkehr! |
Und auch die Dänen hatten diesbezüglich ein Überraschungsei parat. Wir fahren ja meist über Kolding die E45/E20 (weil das nach Ansicht der Navi-Tussi schneller geht als über Ribe), und längs der E20 von Kolding nach Esbjerg wird z. Zt. in langen Passagen die Fahrbahndecke erneuert. Aber das ging reibungslos, ohne Stau, wenn auch bloß mit 80 km/h.
Überaus bemerkenswert, wie diese Baustellen eingerichtet sind. Bei uns mächtige lange Betonpoller, mit denen bei Gegenverkehr die Spuren getrennt werden. Dort sind nur an jedem Markierungsstrich zwischen den Spuren kleine „Sticker“ (Katzenaugen) angebracht, trotz des auf der linken Spur laufenden Gegenverkehrs.
Ist das dem weitaus höheren Verkehrsaufkommen in Deutschland geschuldet? Oder erhöht das gar die Aufmerksamkeit beim Durchfahren der Baustelle? Zumal man bei uns vor lauter Markierungen und Beschilderungen des Öfteren die Orientierung zu verlieren droht? Oder können die Dänen vertrauen auf die ausgeprägte Disziplin der Autofahrer, was die Geschwindigkeitsbegrenzung betrifft? Die ist bei uns nämlich unterirdisch! Und wie viele Spezies kämen bei Stau auf die Idee zu wenden?
Wie der Zufall so spielt
Mitunter gerät man mächtig ins Staunen, welche Zufälle es gibt.
Auf der Insel angekommen, geht’s in der Regel zum Superbrugsen, um das Nötigste für den ersten Tag einzukaufen. Brot/Brötchen, Butter, Eier usf.
Und beim Verlassen des Tempels kommen mir Anke, Helen und Maya entgegen. So ebbes! Sie wohnen in Sønderho, sind zum Einkauf nach Nordby gefahren und kommen ausgerechnet zu jener Zeit dort an. Würde ich mich als Mathematiker daranmachen, die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, sie wäre verschwindend gering, so ähnlich wie ein Sechser plus Superzahl im Lotto. Die Freude war groß, sofort ging das Palaver los. Unter uns und trotz der großen Freude, der Hauptgewinn im Lotto wäre mir lieber gewesen. Die drei Damen der drei Generationen werden mir das nachsehen.
Manchmal hört man Geschichten, dass Lottospieler gleich mehrfach große Gewinne eingefahren haben.
So ging’s uns auch.
Am übernächsten Tag, bei der Fahrradtour längs des Strandes zum Pælebjerg stiegen wir vom Berg hinab, und von unten kamen uns Uwe Apel nebst Frau und einem Enkelkind (Uwe hat 7 Enkelchen) entgegen. Sie machten eine Fahrradtour.
Uwe Apel ist der Bernsteinschleifer, der zig Jahre lang das schöne Geschäftchen in Nordby betrieb, der seit nunmehr zwei Jahren im Ruhestand ist. In meinen Posts „
Altlasten“ und „
Ereignisreich“ hatte ich von ihm erzählt.
Apropos Pælebjerg. Die vor ein paar Monaten noch so unpassend erscheinende Renovierung hat inzwischen schon ein wenig Patina angesetzt, springt nicht mehr so sehr als neu ins Auge.
Sagen wir besser: Die Natur hat begonnen, das zu vereinnahmen. Auch die Nutzer werden ihren Teil dazu beigetragen haben. Wie viele Besucher haben wohl seit Mai den Gipfel erklommen?
Vielleicht könnte man noch unauffällig ein raucherfreundliches Abfallkörbchen anbringen, damit die Raucher nicht die Löcher als Aschenbecher missbrauchen.
Das Wetter an diesem Tag
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An der Fähre, Esbjerg Havn |
... der Anreise war bombastisch. Petrus gab sich beste Mühe.
Auf der ganzen Strecke von Kaiserslautern bis zum Ziel hat es nur ein einziges Mal ein bisschen getröpfelt, und nur ganz in der Frühe war es stellenweise neblig. Die Scheibenwischer habe ich nicht gebraucht.
Nach Auskunft der Fanniker war es der erste richtig schöne Tag nach vielen schlechteren.
25° im Haus bei ausgeschalteten Heizungen.
Und an den weißen Balken des Hauses sonnte sich ein Schmetterlingspärchen. Zwei stolze Admirale/Admiräle in Paradeuniform warteten in der Sonne auf uns.
Eine Fliege Musca domestica gehörte auch zum Begrüßungskomitee.